"Bremer Roland" 1404
unbekannt
Kalkstein, Obernkirchener Sandstein
Der Bremer Roland ist eine Rolandsstatue, die sich auf dem Marktplatz zwischen dem Bremer Rathaus und dem Schütting befindet, sein Blick ist auf den Dom gerichtet. Er wurde 2004 gemeinsam mit dem Rathaus von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt und gehört zu den Wahrzeichen Bremens.
Der erste Bremer Roland bestand aus Holz und soll in der Nacht vom 28. auf den 29. Mai 1366 von Kriegern des Erzbischofs Albert II. umgestürzt und verbrannt worden sein. Die Stadt erhielt 1404 einen neuen, steinernen Roland, der nach einem 1822 im Rathaus gefundenen Rechnungsbuch von den Steinmetzen Claws Zeelleyher und Jacob Olde für 170 Bremer Mark angefertigt wurde. In gefälschten Kaiserurkunden formulierten die Bremer Bürger ihr Recht, den Roland mit dem Kaiserwappen auszustatten. So erhielt der Schild den doppelköpfigen Adler und eine Inschrift, die Roland als Künder kaiserlicher Freiheiten für die Stadt auswies. Seitdem ist die Skulptur zum Symbol für die Unabhängigkeit und Freiheit der Hansestadt Bremen geworden.
Der Roland hat eine Größe von 5,47 m und steht auf einem Podest von 60 cm Höhe. Er steht mit dem Rücken an einer Stützsäule, die von einem Ziborium, einem gotischen Baldachin, gekrönt wird. Mit Ziborium und Podest erreicht der Roland eine Höhe von 10,21 m. Dargestellt ist ein Ritter mit gegürtetem Panzer, Beinschienen und langem Mantel, erhobenem Schwert und umgehängtem Schild mit Reichsadler, das die folgende Inschrift trägt:
Vryheit do ick ju openbar
de Karl und mannich vorst vorwar
desser stede ghegeven hat
des danket gode ist min radt.
Freiheit verkündige ich Euch,
die Karl und mancher andere Fürst fürwahr
dieser Stadt gegeben hat.
Dafür dankt Gott, dies ist mein Rat.
Die Figur wurde aus Elmkalkstein, der Pfeiler aus Obernkirchener Sandstein gefertigt und war zunächst bunt. Im 18. Jahrhundert wurde er grau bemalt, später bevorzugte man den natürlichen Stein mit sparsamer Kolorierung. Als Napoleon die Statue in den Louvre bringen wollte, überzeugten ihn die Bremer von seinem geringen künstlerischen Rang, so blieb er an seinem Standort. Der Roland wurde mehrfach restauriert, 1939 aus Sicherheitsgründen neu aufgebaut und im Krieg mit einem Splitterschutz ummauert. 1983 erhielt er ein Gitter, wie es bis 1939 vorhanden war und einen neuen Kopf als Kopie aus Elmkalkstein in den 1990er Jahren. Das Original steht im Focke-Museum.
Die Figur des Bremer Roland gehört neben dem Vasmerkreuz von 1430 zu den noch erhaltenen Freiplastiken des Mittelalters, die nicht ausschließlich dem religiösen Kontext angehören. Abgesehen von der Bauskulptur ist der Bremer Roland eine der ersten Freiplastiken, die im Sinne des heutigen Wortverständnisses einer Kunst im öffentlichen Raum entstanden sind. Denn zuvor war es der Kirche und dem Hochadel vorbehalten, Kunstwerke im öffentlichen Raum zu errichten.
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