"Die Bremer Befragung. Sine Somno Nihil" 1995
Jochen Gerz
Bodenplatte: Glas, Stahl mit eingraviertem Text und Namen, 2 m x 1,16 m; Auskragung am Brückengeländer der Bürgermeister Smidt-Brücke; Buch: Die Bremer Befragung. Sine Somno Nihil, 1990-1995,
Jochen Gerz ist Preisträger des Bremer Rolandpreises 1990 für Kunst im öffentlichen Raum. Der Preis wird seit 1990 im Rhythmus von drei Jahren durch die Stiftung Bremer Bildhauerpreis an eine Künstlerin oder einen Künstler vergeben, die mit ihren Arbeiten neue Denk- und Aktionsfelder für die Kunst im öffentlichen Raum erschließen. Die Preisträger werden gebeten, ein Werk für Bremen zu realisieren.
Jochen Gerz hat in der Zeit von 1991 bis 1995 das Werk "Bremer Befragung. Sine Somno Nihil" geschaffen. Er sprach mit ausgewählten Bevölkerungsgruppen und verschickte 50.000 Fragebögen, in denen er danach fragte, welche Themen eine künstlerische Arbeit für Bremen haben sollte, ob die Kunst solchen Themen gerecht werden kann und wer an dieser Arbeit mitwirken möchte. 269 BremerInnen haben geantwortet und mit ihm diskutiert.
Die Befragung war für Gerz kein Mittel zum Zweck, sondern das Kunstwerk selbst, das er als immatrielle Skulptur bezeichnet. Es sollte über die Diskussionen in den Köpfen der Menschen entstehen.
Die Namen der TeilnehmerInnen sind mit folgendem Text in die Bodenplatte eingearbeitet:
"Die Bremer Befragung ist eine Skulptur. Sie besteht aus den Bildern und Träumen derer, die sie sich vorstellen. Alle, die dies tun, sind ihre Autoren. Die Bremer Befragung ist ihren Autoren gewidmet und allen, die hier stehen bleiben und etwas sehen, was es nicht gibt."
Literatur
Die Bremer Befragung. The Bremen Questionaire. Sine Somno Nihil, 1990 - 1995
Herausgeber: Peter Friese, Neues Museum Weserburg Bremen
Author: Jochen Gerz
Jahr: 1995