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"Reichskolonial-Ehrenmal" 1932

Fritz Behn

Oldenburger Klinker, 7 m x 3 m x 15 m, Ausführung: Otto Blendermann Stifter: Bremer Wirtschaftskreise auf Initiative der Deutschen Kolonialgesellschaft, Abt. Bremen

Das zehn Meter hohe, aus dunkelroten Oldenburger Klinkern gemauerte Monument in der Form eines afrikanischen Elefanten wurde im Juli 1932 nach einem Entwurf des Bildhauers Fritz Behn durch den Architekten Otto Blendermann aufgestellt. Es wurde als Reichskolonialehrendenkmal errichtet und galt der damaligen Kolonialbewegung als zentrales deutsches Kolonialdenkmal. Die figürliche Darstellung des Elefanten geht in ein zwölfeckiges Sockelstück über und ruht auf einer weiteren Sockelstufe. In der im Sockel eingebauten Krypta befand sich auf einem Altar ein Buch, in dem die 1500 Namen der im Ersten Weltkrieg in den deutschen Kolonien gefallenen Soldaten verzeichnet waren. An der Rückseite des Sockels waren Porträtmedaillons des Bremer Kaufmanns Franz Adolf Lüderitz und des Generals von Lettow-Vorbeck angebracht. Ãœber der Tür zur Krypta befand sich eine in Terrakottatafeln gebrannte Inschrift: Unsere Kolonien. An den Seiten des Denkmals erinnerten die Namen der deutschen Kolonien in Afrika und in der Südsee an den Verlust der deutschen Kolonien 1918: Kamerun, Deutsch-Ostafrika, Togo, Deutsch-Südwestafrika, Deutsch-Neuguinea, die Marianen, die Karolinen, Palau und die Marshallinseln. Die Inschriften wurden nach dem Zweiten Weltkrieg entfernt. Das Totenbuch wurde in das Staatsarchiv Bremen verlegt.

Mit der Unabhängigkeit Namibias am 21. März 1990 wurde der Elefant von Bremer Bürgern zum "Anti-Kolonial-Denk-Mal" umbenannt. Eine Bronzetafel rechts am Fuße des Denkmals trägt die Inschrift: Ein Symbol für die Verantwortung, die uns aus der Geschichte erwächst.

Am 21. Juni 1996 besuchte der namibische Staatspräsident Sam Nujoma die Hansestadt und weihte gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister Henning Scherf eine weitere Bronzetafel ein. Sie trägt die Inschrift: Zum Gedenken an die Opfer der deutschen Kolonialherrschaft in Namibia, 1884-1914. Sie ist links am Fuß des Denkmals angebracht.

Am 17. Juni 2008 gründeten Bremer Bürger den Verein "DerElefant!" e.V., der sich für kulturelle Vielfalt, Toleranz und Kreativität einsetzt und durch Kunst- und Kulturveranstaltungen rund um den Elefanten zur Völkerverständigung beitragen will.

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